Der VK:KIWA:Blog
Beiträge rund um das Thema Künstliche Intelligenz im Kontext von wissenschaftlichem Arbeiten, Lehren und Lernen, Schule und Hochschule
Wir freuen uns auf die kritische Diskussion der Beiträge auf unserem LinkedIn-Kanal. Und sollten Sie Ihre Expertise in Form eines Gastbeitrags hier veröffentlichen wollen, schreiben Sie uns. Alle Beiträge sind unter der CC BY-SA 4.0-Lizenz veröffentlicht.
KI-Sprachtools als Chance für Sichtbarkeit und Relevanz von Schreibzentren
Isabella Buck
27. April 2023
Wenn KI-Sprachwerkzeuge Studierende beim Schreiben wissenschaftlicher Texte unterstützen, führt dies in einer dystopischen Perspektive dazu, dass Schreibzentren und Schreibberatung sinnlos werden. Viel wahrscheinlicher ist jedoch ein positiveres Szenario: Schreibzentren sind prädestiniert dafür, an Hochschulen als zentrale Akteurinnen an konkreten Lösungen für einen sinnvollen, verantwortungsbewussten Einsatz von KI-Schreibwerkzeugen in Studium und Lehre mitzuarbeiten, da Schreibzentren aufgrund ihrer Expertise überzeugende Antworten auf Fragen haben, die Hochschulleitende wie Lehrende in Anbetracht der technologischen Transformationen derzeit umtreiben. Insofern sind die aktuellen Entwicklungen eine große Chance für die Sichtbarkeit und strategische Positionierung von Schreibzentren – wodurch am Ende wiederum auch die Bedeutung von Schreibberatung gestärkt wird.
Rechtsgutachten zu KI-basiertem Schreiben an Hochschulen. Didaktische Herausforderungen und rechtliche Lösungen
Nadine Lordick & Peter Salden
10. März 2023
Rechtliche Fragen zum Umgang mit textgenerierender KI wie ChatGPT sind an den Hochschulen immer drängender geworden: Wer ist Urheber:in eines KI-generierten Textes? Besteht eine Kennzeichnungspflicht bei der Nutzung in prüfungsrelevanten Arbeiten? Das Projekt KI:edu.nrw am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum konnte Fragen wie diese nun erstmals ausführlich durch Prof. Dr. Thomas Hoeren von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bewerten lassen. Auch, wenn rechtlich nun mehr Klarheit herrscht – die Hochschulen bleiben weiter gefordert, sich mit den didaktischen Folgen KI-gestützten Schreibens auseinanderzusetzen.
Zur Frage einer prozessorientierten Bewertung schriftlicher Prüfungsleistungen. Positionspapier
Isabella Buck, Hendrik Haverkamp, Anika Limburg, Nadine Lordick, Kirsten Schindler & Nicolaus Wilder
1. März 2023
Im Kontext von Schule und Hochschule hat der Einsatz textgenerierender KIs Bedenken hinsichtlich der Bewertung von schriftlichen Arbeiten aufgeworfen. Im Diskurs wird deswegen häufig ein Wandel von der Bewertung des Endprodukts zu einer prozessorientierten Bewertung gefordert. Dies stellt jedoch eine Herausforderung für die Benotung dar, insbesondere im Hinblick auf die Vielfalt der Schreibprozesse und das Lern- und Bildungspotential unvollständiger und fehlerhafter Zwischenprodukte. Außerdem muss die Rolle der Lehrkraft bei einem solchen Ansatz klar definiert werden, um sicherzustellen, dass die Lernmöglichkeiten der Studierenden erhalten bleiben.